DiB und die Landtagswahl in Sachsen

Drei Spielfiguren in Deutschlandfarben stehen auf einem Wahlzettel

Was meine Motivation für die anstehende Landtagswahl in Sachsen ist, wurde ich gefragt. Nun, es ist dieselbe, die mich kürzlich dazu veranlasste, DEMOKRATIE IN BEWEGUNG beizutreten. Denn über Politik zu schimpfen ist leicht. In diesem Punkt ähnelt Politik dem Fußball: Ein paar wenige betreiben dies aktiv, viele schauen zu und wissen alles besser und wieder andere interessiert das alles gar nicht erst. Nur während sich die Welt auch wunderbar ohne Fußball weiterdrehen würde, käme niemand von uns ohne eine vernünftige Politik aus. Und da sind wir alle gefragt: Demokratie lebt nicht davon, sich von oben herab berieseln zu lassen wie in einer zweitklassigen Vorlesung, sondern vom aktiven Mitmachen.

Demokratie ist ein Mitmachbetrieb

Deswegen sind wir doch alle hier oder nicht? Und wie könnte man dabei besser mitmachen als aus parlamentarischer Vertretung heraus. Freilich, das Herzblut von DiB fließt an der Basis; hier tauschen sich Mitglieder und Beweger*innen miteinander aus, erarbeiten Initiativen, evaluieren diese und nehmen sie gegebenenfalls ins Programm auf. Doch das beste Programm nützt uns nichts, kommen wir nicht in die komfortable Lage, dies auch umzusetzen. Deswegen müssen wir uns zu jeder sich bietenden Gelegenheit die Chance ergreifen und uns zur Wahl aufstellen.

Etwas Realismus zu Beginn

Ich bin noch ein DiB-Frischling. Doch ich kam zu DiB mit der Intention, etwas bewegen zu wollen und den Landesverband Sachsen wie auch die Gesamtpartei voranzubringen. Die Landtagswahl wird dabei eine wichtige Bewährungsprobe sein. Ja, wir müssen realistisch sein. Unsere Chancen bei der Landtagswahl in Sachsen sind nicht besonders hoch. Ob wir die 5-%-Hürde stemmen, halte ich für fraglich. Doch wir dürfen uns davon nicht apriori einschüchtern lassen, sondern müssen wenigstens unser Bestes versuchen – getreu dem Motto “Hoch zielen, tief treffen”. Außerdem dürfen wir den destruktiven, rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften nicht kampflos das Feld überlassen. Ich für meinen Teil werde dies jedenfalls nicht tun.

Ein kleiner Exkurs muss sein

Ich arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz. Dabei unterrichte ich vorwiegend Studierende anderer Fakultäten, die in irgendeiner weise Mathematik als Nebenfach belegen (müssen). Meiner Erfahrung nach sind es gerade jene Studierenden, die die (aus ihrer Sicht) erfolgreichsten Klausuren schreiben, die sich richtig ins Zeug legen. Es sind diejenigen, die regelmäßig die Vorlesungen besuchen, aktiv an den Übungsgruppen teilnehmen, weitere von uns bereitgestellte Nachhilfemöglichkeiten nutzen, mich persönlich um Rat fragen oder sich um private Nachhilfen kümmern. Vielleicht erreichen sie keine eins, vielleicht auch keine zwei. Vielleicht bestehen sie die Klausur gerade so mit Ach und Krach. Doch für manche ist das ein riesiger Erfolg. Aber diejenigen, die ihre Mathematikausbildung ‘nur’ als Nebenfach abtun und von vornherein nach dem unter Studierenden allzu beliebten ‘Vier-gewinnt-Prinzip’ lernen und zu viel Mut zur Lücke beweisen, sind viel zu oft zutiefst unzufrieden mit ihren Leistungen.

DER Motivationsschub

Daher meine Frage an Euch: Wollen wir die Vier-gewinnt-Partei sein, die ihr Licht duckmäuserisch unter den Scheffel stellt? Oder wollen wir selbstbewusst auftreten, den Menschen da draußen zeigen “Hey, uns gibt es auch noch” und das für uns bestmögliche Ergebnis ausreizen? Wie uns das gelingen kann: Wir sind noch zu wenige Mitglieder, als dass wir die komplette Bandbreite politischer Themen abdecken könnten. Daher müssen wir uns auf einige ausgewählte Themen beschränken. Und Vorschläge gibt es bereits vier an der Zahl:

  1. Ein Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz für Sachsen
  2. Ein Gleichstellungsgesetz für Sachsen
  3. Ein Vorschlag zur Einrichtung einer Enquete-Kommission für die Aufarbeitung der Arbeit der Treuhandanstalt
  4. Eine Bildungsinitiative (oder die Anfänge einer solchen) für Sachsen

Doch all dies ist erst möglich, wenn wir ein fertiges Wahlprogramm aus obigen Punkten ausgearbeitet haben. Und da kommst Du ins Spiel, Deine Mitarbeit ist gefragt, ganz gleich ob Du aus Sachsen kommst oder nicht. Jede*r kann einen wertvollen Beitrag leisten. Unterstützt die Initiativen, tragt Eure Gedanken dazu bei und kommt mit uns auf die Straße, um Unterstützer*innen für unsere Sache zu gewinnen.

In diesem Sinne auf eine erfolgreiche Landtagswahl Sachsen 2019!